Katholische Kirche
Pfarrer Manfred Leiner
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Zum 1. November 2005 wurde Pfarrer Manfred Leiner von Bischof Dr. Anton Schlembach zum neuen Pfarrer von Thaleischweiler-Fröschen und Maßweiler ernannt.
Er wurde damit Nachfolger von Pfarrer Wolfgang Emanuel, der am 1. Oktober 2005 als Seelsorger nach Zweibrücken wechselte.
Der 1956 in Pirmasens geborene Geistliche Manfred Leiner, war bisher Pfarrer von Rechtenbach-Schweigen und Oberotterbach.
Pfarrer Leiner, wurde 1984 im Speyerer Dom zum Priester geweiht. Der Geistliche war zunächst als Kaplan in Speyer (Pfarrei St. Konrad) und Diözesan-Präses der Jugendverbände in den Gemeinschaften Christlichen Lebens (GCL) tätig. Nach weiteren Stationen als Pfarradministrator in Albersweiler und Kaplan in Bad Bergzabern kam er im März 1988 nach Rechtenbach-Schweigen und Oberotterbach, wo er 1989 zum Pfarrer ernannt wurde. Pfarrer Leiner hat mit seiner offenen Art von Anfang an die Herzen von Jung und Alt in Maßweiler erobert. Wir hoffen daß er mit seinem 'Luxus-Leiner' noch lange Zeit die Straßen von Maßweiler befahren wird.
Gedanken zum Sonntag: Pfarrer Manfred Leiner (www.youtube.de)
Pfarrbeirat
Andreas Alt, Dr. Isabelle Faul, Theresa Wies
Verwaltungsrat
Franz Peifer, Anita Semmet
Gemeindeausschuss
Jürgen Brödel, Marita Haase, Melanie Mecuhs, Anita Semmet
Geschehnisse aus der Pfarrei
Sternsinger 2016 zu Besuch bei Angela Merkel
Historie
Die Geschichte der katholischen Kirchengemeinde begann praktisch genommen mit der fränkischen Landnahme ab dem Jahre 496 n. Chr.. Der siegreiche Frankenkönig Chlodwig ließ sich auf Anregung seiner christlichen Ehefrau taufen und führte das Christentum als Staatsreligion ein.
Pirminius und seine Klosterbrüder übernahmen in späterer Zeit die Aufgabe von Hornbach aus die reine Lehre zu verbreiten und alle im Volksglauben überlieferten Reste anderer Religionsformen und Bräuche auszurotten. Diese, über Jahrhunderte angelegte Aufgabe, führte aber auch - wie an anderer Stelle schon beschrieben - zu chronischem Geldmangel in der Klosterkasse. Immer wieder gelang es daher den regierenden Zweibrücker Grafen kirchliches oder klösterliches Eigentum an sich zu bringen, das beispielsweise nach Verpfändung nicht wieder freigekauft werden konnte.
Dies gilt beispielsweise für die Pfarrei im benachbarten Nünschweiler, denn diesen Pfarrsprengel bezeichnete Graf Heinrich I. im Jahre 1295 ausdrücklich als seinen Besitz. Es ist anzunehmen, dass der Graf - den Geldmangel des Klosters Hornbach ausnutzend - die Pfarrei mit all ihren Erträgnissen und Berechtigungen gekauft hatte. Gleiches galt auch für die Pfarrei Contwig. Beide Gemeinden waren Klosterhöfe und schon kurz nach dem Beginn des 11. Jahrhunderts mit Kirchen ausgestattet worden. Aus beiden Kirchen waren damit - ganz gegen den Willen des Papstes - „Eigenkirchen" geworden. Damit brauchte das Kloster die Pfarrer nicht mehr zu besolden und musste keine Unterhaltungskosten für die kirchlichen Gebäude aufbringen, erhielt aber auch keinerlei Einkünfte. Die geistliche Versorgung der Gemeindemitglieder litt in den Eigenkirchen oft unter der minderen Qualifikation der Priester. Papst und Bischöfe wollten daher schon bald diese Eigenkirchen beseitigen. Die Voraussetzung hierfür war bereits mit dem Wormser Konkordat vom Jahre 1122 geschaffen worden.
An der Schwelle zum 14. Jahrhundert versuchte der Bischof Reginald von Metz auch in seinem Einzugsbereich die Bestimmungen des Wormser Konkordats durchzusetzen. Graf Walram von Zweibrücken, Sohn und Nachfolger von Heinrich von Zweibrücken, erkannte die Zeichen der Zeit und schenkte dem Kloster Hornbach einige von ihm gekaufte Güter mit den dazugehörenden Äckern (Mitteilungen Historischer Verein XXVII, Nr. 153). Die Übertragung des Eigentums sollte aber erst nach dem Ableben des Grafen Wairam erfolgen. Er überließ aber schon vorher die Hälfte der Einkünfte aus dieser Landschenkung dem Kloster (Mitteilungen Nr. 154).
Ebenso erklärte sein Bruder Heinrich, nunmehr Probst zu St. German in Speyer und Pfarrer zu „Conthwich", dass er an zwischen ihm und dem Kloster Hornbach strittigen und in seiner Pfarrei liegenden Gütern kein Recht habe. (Mitteilungen Historischer Verein XXVII, Nr. 160).
Die Inkorporation der Pfarrei Contwig und sicherlich auch der von Nünschweiler geschah im Jahre 1309 auf Bitten des Abtes Johannes von Hornbach. Sie bedeutete die endgültige Aufhebung der bestehenden Eigenkirchen (Mitteilungen Historischer Verein XXVII, Nr. 172). Der Bischof von Metz, nunmehr Patronatsherr der Kirchen geworden, hatte damit im Sinne des Wormser Konkordats vom Jahre 1122 gehandelt. Das Recht zur Ernennung der Priester und zur Vereinnahmung sämtlicher Ertragnisse der Pfarrei wurde im Falle von Contwig und sicherlich auch in Nünschweiler von Bischof Reginald mit der Inkorporationsurkunde sogleich auf das Kloster Hornbach übertragen. Er verbesserte damit die schlechten Einkünfte des Klosters.
Die Versorgung der einzelnen Gemeinden mit Kirchen oder kirchlichen Gebäuden begann zuerst in Hornbach, um dann in den bestehenden sechs Klosterhöfen (z.B. Nünschweiler und Contwig) fortgesetzt zu werden. Erst nach und nach folgten weitere Bauwerke in den größeren Gemeinden. Als sehr alt werden in dem Zusammenhang die ursprünglichen Kirchen von Rieschweiler oder Dellfeld angesehen. Maßweiler könnte - so berichtet es Johann Schanne in seiner Ortsgeschichte von Maßweiler - schon um 1360 eine Kapelle gehabt haben. An deren Stelle soll unter Pfalzgraf Stephan (1410-1459) eine Kirche errichtet worden sein, die von Rieschweiler aus mitbetreut wurde.
In der im 15. Jahrhundert errichteten Kirche wurde mit der Reformation im Herzogtum Zweibrücken - die um das Jahr 1533 in allen Gemeinden des Herzogtums abgeschlossen gewesen sein soll - der evangelisch lutherische Gottesdienst eingeführt. Die bisherigen Pfarrer zogen außer Landes oder traten zur neuen Lehre über und wirkten an alter Wirkungsstätte weiter. Georg Biundo beschrieb in seinem pfälzischen Pfarrer- und Schulmeisterbuch, dass die Pfarrei Rieschweiler - zu deren Pfarrbezirk Maßweiler schon immer gehört hatte - seit 1524 mit einem evangelischen Pfarrer ausgestattet sei.
Im Zusammenhang mit der Reformation wurde das Kloster Hornbach aufgehoben. Die dem Kloster gehörende Gerichtsbarkeit in den Klosterhöfen wurde vom Konvent an das Herzogtum übertragen. Das Klostervermögen und die zu erwartenden künftigen Erträge daraus wurden mit dem Testament von Herzog Wolfgang auf ewige Zeiten zum Unterhalt der damals bestehenden Lateinschule bestimmt. Aus dieser Lateinschule ging das spätere Herzog-Wolfgang-Gymnasium hervor, welches bis in unsere Zeit hinein noch Zuwendungen aus ehemaligem Klostervermögen erhielt.
Der dreißigjährige Krieg, der von 1618 bis 1648 auch unsere Region heimsuchte, brachte es mit sich, dass in der Folgezeit Einwanderer in das entvölkerte Land kamen die einer anderen Religionsgemeinschaft angehörten. Die Kirchenvisitation im Amt Zweibrücken vom Jahre 1663 nennt für Maßweiler neben dem Katholiken Heinrich und seiner Hausfrau auch noch vier evangelische Familien. Weil der katholische Ritus noch nicht angeboten wurde, sollen die damaligen Bewohner der Region am evangelisch reformierten Gottesdienst teilgenommen haben und auch ihre Kinder entsprechend getauft haben.
Dies änderte sich durch die französischen Besetzungen ab 1673 und 1680. Frankreich beanspruchte die Pfalz und besetzte bis 1697 das Land. Im Zusammenhang mit der Reunion - mit der die Bevölkerung allesamt wieder katholisch werden sollte - wurde vom französischen Militärbefehlshaber in Homburg 1684 das Simultaneum im besetzten Gebiet verfügt. Dies bedeutete, dass in Orten in denen zwei Kirchen waren die kleinere den Katholiken zum Gebrauch zugewiesen wurde. Wo nur eine Kirche war, wurde der gemeinschaftliche Gebrauch der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften -60- -61- angeordnet. Diese Regelung folgte in Maßweiler viel später. Johann Schanne berichtete, dass in der Reunionszeit in Nünschweiler eine katholische Pfarrei gegründet wurde und in Maßweiler sonntäglicher Gottesdienst in der zum gottesdienstlichen Gebrauche wieder hergerichteten Kirche abgehalten wurde. Die Wiederherstellung der zerstörten Kirche soll mit Hilfe von Bauhandwerkern aus Tirol - die sich als Einwanderer in Maßweiler niedergelassen hatten - gelungen sein. Auch eine Glocke soll man sich beschafft haben, schreibt Schanne.
Laut Schanne soll der Parochialort Reifenberg in der Reunionszeit ganz katholisch geworden sein. In Maßweiler hätten 1688 neun katholische, eine evangIisch lutherische und keine evangelisch reformierte Familie gewohnt. Dass für die wenigen evangelischen Christen der Pfarrer von Rieschweiler keinen evangelischen Gottesdienst in Maßweiler anbot, ergibt sich auch aus der Größe der Pfarrei. In der Schwedenzeit (1697-1718) wurden insbesondere die Anhänger der evangelisch lutherischen Lehre gefördert und erhielten beträchtliche Zuwendungen zu Kirchenbauten (Karlskirche Zweibrücken). Nach dem Tod des Schwedenkönigs trat mit Herzog Samuel wieder ein einheimischer Regent die Nachfolge im Herzogtum Zweibrücken an. Dieser Herzog, ebenso wie seine Nachfolger, katholisch, verfügte 1719 ein Toleranzedikt in dem er das Zusammenleben der katholischen, der evangelisch reformierten und der evangelisch lutherischen Glaubensgenossen regelte und alle Beschränkungen oder Bevorzugungen aufhob.
1724 habe man die erste Umfassungsmauer um den an der Kirche liegenden Friedhof herum aufgebaut und im Jahre 1727 ein eigenes Kirchenbuch für die katholische Kirchengemeinde Maßweiler angelegt.
Weil der evangelisch reformierte Pfarrer in Rieschweiler die Maßweiler Kirche mitbenutzen wollte, wurde dort 1739 das Simultanuem eingeführt. Die Protestanten erhielten einen Schlüssel und mussten sich an den Unterhaltungskosten beteiligen.
Im Jahre 1742 soll die mit einem Marienbilde geschmückte Glocke zersprungen sein. Ausgehend von dem von Schanne nicht erwähnten Brauch des „Gewitterläutens" muss dies ein herber Verlust für die Gemeinde gewesen sein. Mit dem Schall der Kirchenglocken wollte man zu dieser Zeit noch die Gewitterwolken „vertreiben". Weil eine Glocke zum kirchlichen Gebrauch nahezu unentbehrlich ist, hat man wohl sehr bald Ersatz beschafft. Üblicherweise wurde die alte Glocke dazu eingeschmolzen und die Bronze wiederverwendet.
Weil sie den Eid auf die nach Ausbruch der französischen Revolution geschaffene Verfassung verweigerten, mussten viele katholische Geistliche aus Frankreich fliehen. Maßweiler beherbergte 1792 sieben auf der Flucht befindliche Priester. Darunter befand sich auch der 1742 in Maßweiler geborene Adam Ganter.
Während der Regierungszeit von Napoleon I. wurden die Bedrückungen der Kirche aus der vorangegangenen Zeit wieder aufgehoben. 1802 wurde in Maßweiler eine katholische Pfarrei errichtet, zu der ab der Aufhebung der Pfarrei Reifenberg im Jahre 1808 folgende Gemeinden und Hofsiedlungen gehörten: Maßweiler, Herschberg, Thaleischweiler, Reifenberg, Schmitshausen, Würschhauser-, Konrads-, Kneisper-, Weiher-, Rossel- und Faustermühle. Bis zu Napoleon hatte Maßweiler zur Diöszese Metz, danach bis 1821 zu Mainz gehört und ab 1821 ist es bei Speyer eingegliedert.
Schanne hat für den Rest des 19. Jahrhunderts viele Begebenheiten notiert, die aus Platzgründen nur gekürzt wiedergegeben werden: 1815 gab es Reparaturen am Pfarr- und am Schulhaus. 1817 wurden Grundstücke zu einem Pfarrgarten erworben. 1828 wurde ein gemeinsames Schulhaus gebaut. 1831 zersprang wieder eine Kirchenglocke und wurde 1832 ersetzt. Die eingestürzte Friedhofsmauer wurde 1840 wieder aufgebaut und der Friedhof erweitert. 1841 bekam auch der Pfarrgarten eine Umfassungsmauer. 1843 besuchte Bischof Nikolaus Weis die Gemeinde Maßweiler. Ab 1847 baute Reifenberg eine eigene Kirche, die 1849 geweiht wurde. 1850 und 1855 sind Bauarbeiten in und an der Kirche nachgewiesen, die von der politischen Gemeinde bezahlt wurden. 1860 zersprang erneut eine Kirchenglocke. 1861 wurde das katholische Pfarrhaus mit großem Aufwand renoviert und 1863 über der Kanzel ein Schalldeckel angebracht. 1866 folgte die Anschaffung eines Harmoniums. 1879 begannen die Maßweiler Katholiken mit einer Geldsammlung für den Bau einer neuen Kirche.
Nachdem 1883 die Verlegung des Pfarrsitzes nach Reifenberg gescheitert war, wurde durch Spendensammlungen im Jahr 1884 der Kirchenbaufond beträchtlich vergrößert. Dem Pfarramt Maßweiler wurde 1886 zusätzlich eine Kaplansstelle zugewiesen, die jedoch nach der Gründung der Pfarrei Reifenberg im Jahre 1893 wieder aufgehoben wurde. Mit Reifenberg schieden auch der Stockbornerhof und Schmitshausen aus dem Pfarrverband aus. Der Pfarrverband hatte zuvor im Jahre 1887 1.313 Katholiken umfasst, wovon 305 in Maßweiler und 662 in Reifenberg und Schmitshausen wohnhaft waren.
1898 war Baubeginn für Kirche und Pfarrhaus. Am 29. Dezember 1899 wurde die neue Antoniuskirche durch Bischof Josef von Ehrler geweiht. Dabei wurde auch der Marienaltar, dessen Beschaffung eine Maßweiler Bürgerstochter durch eine Spende auf dem Sterbebett möglich gemacht hatte, seiner Bestimmung übergeben.
Beim notariell bestätigten Auszug aus der alten Kirche wurde den Protestanten die alte Kirche und der Friedhof als alleiniges Eigentum überlassen. Eine finanzielle Entschädigung von 720 Mark wurde dafür gezahlt.
Auf Kosten der politischen Gemeinde wurde 1900 eine neue Kirchenuhr eingebaut. Deren Unterhaltungskosten trug ebenfalls die Gemeinde.
Die Ausstattung der Kirche ergibt sich aus der nachfolgenden Beschreibung, die aus Anlass einer umfassenden Renovierung von 1991 bis 1994 erstellt und in der Festschrift zum 100 jährigen Bestehen veröffentlicht wurde. Sie ist umfangreich und ersetzt daher weitere Angaben.
Claus Sternberger. Dipl.-Ing. (FH), vom Bischöflichen Bauamt Speyer schrieb am 13.08.99 (Die Beschreibung wird nachfolgend in Auszügen dargestellt):
Die Kirche St. Anton in Maßweiler wurde im Jahre 1897 von dem Neustädter Architekten W. Schulte I. im neugotischen Baustil geplant und 1898 wurde mit dem Bau begonnen. Der Innenraum der Kirche war ursprünglich an den Wänden und Decken reichlich mit geometrischen Ornamenten ausgemalt. Es waren ein Hochaltar u. zwei Seitenaltäre im neugotischen Stil vorhanden. Bei der Renovierung im Jahre 1967 wurden die neugotischen Altäre aus der Kirche entfernt und die Malereien vollständig überstrichen und zum Teil durch Erneuerungen am Innenputz ganz entfernt. Der alte dekorative Fliesenboden aus Steinzeug mit ornamentalen Strukturen wurde durch Natursteinplatten vollständig überdeckt und der Mittelgang zwischen den Kirchenbänken geschlossen. Es verblieben die beiden Seitengänge an den Außenwänden.
Als im Jahre 1990 die Kirche zur Bestandsaufnahme besichtigt wurde fanden wir ein Gebäude vor, welches in der Substanz des Mauerwerkes und der Gewölbe noch gut erhalten war, sonst jedoch starke Schäden an der übrigen Baukonstruktion aufwies.
Die Dachstühle von Kirchenschiff und Turm waren von Insektenfraß und Fäulnis so stark angegriffen, dass die statische Funktion nicht mehr gewährleistet war. Der Innenraum machte, bedingt durch den einfachen Anstrich in Grau und der Schmutzablagerungen der vergangenen Jahre, einen recht düsteren Eindruck. Die reichlich verzierten Bleiglasfenster, ebenfalls bedingt durch Verschmutzungen, ließen nur noch wenig Licht durch. Aufsteigende Feuchtigkeit hatten dem Boden und den Außenwänden im Sockelbereich zugesetzt, Ausblühungen waren entstanden. Viele Schäden am Außenmauerwerk wurden erst nach der Einrüstung des Gebäudes bei der Inaugenscheinnahme aus der Nähe festgestellt.
Die stärksten Substanzschäden waren an den Dachstühlen des Kirchenschiffes und des Turmes. Die Folge war, dass das ganze Dach abgetragen und vollständig erneuert werden musste. Wobei auch die in späteren Jahren (ca. 1970) aufgebrachte Dachdeckung aus Asbestzementplatten entfernt und durch eine Naturschieferdachdeckung ersetzt wurde. Die Dachkonstruktion von Schiff und Turm wurde in Teilen abgebaut und durch vorgefertigte Teilkonstruktionen ersetzt, die mit Hilfe von Kränen versetzt wurden. Das Dach wurde sogleich wieder geschlossen, insbesondere um zu vermeiden, dass bei einem starken Regen nicht Tonnen von Wasser auf das gemauerte Kirchengewölbe strömen und dort Schäden anrichten konnten. Die Dachdeckung in Naturschiefer wurde entsprechend auf Turm und Schiff aufgebracht und die Rinnen und Abfallrohre erneuert. Diese Vorgehensweise brauchte natürlich entsprechend Zeit. Dazu kam die nicht einfache Konstruktion des Daches, die die Ingenieure für Tragwerksplanung und die ausführenden Handwerker vor eine schwierige Aufgabe stellte. Für die Dachkonstruktion am Kirchenschiff wurden 46 m3 Holz und 2700 lfdm Balken verbaut.
Leitfaden für diese Renovierung war und ist die Denkmalpflege. Das bedeutete die vorhandene originale Bausubstanz zu erhalten, teilweise originalgetreu zu ergänzen, um so die ursprüngliche Architektur des Raumes wieder sichtbar zu machen. Wo Teile ganz erneuert wurden, handelt es sich natürlich um keine Originale, sondern um Nachbildungen bzw. Ergänzungen, jedoch können die historischen Mitteilungen das Bauwerk erfahrbar machen.
Beim Entfernen des ca. 1970 aufgebrachten Natursteinfußbodenbelages, der bereits wieder durch Feuchtigkeit zerstört war, kam der originale Fußbodenbelag aus Steinzeug mit ornamentalen Strukturen (Fa. Villeroy und Boch) zum Vorschein. Leider war der Bodenbelag mit Natursteinplatten so stark mechanisch zerstört, dass nur die originalen Motivfliesen wieder verwendet werden konnten. Ca. 90 % der Bodenplatten wurden originalgetreu nachgefertigt von der Fa. Thiele aus Rees am Niederrhein verlegt. Der Originalhersteller, die Fa. Villeroy und Boch, konnte eine Nachfertigung in Kleinserie nicht vornehmen.
Durch Befunduntersuchungen wurde die Ausmalung der Wände und die Decke in Teilbereichen freigelegt. Die Originalausmalung war im großen Teil einfach überstrichen worden, so dass die Freilegung mit vertretbarem Aufwand vorgenommen werden konnte. Im Sockelbereich war die Originalsubstanz durch Putzabschlag verloren gegangen. Hier konnten Ergänzungen mit Hilfe von alten Fotographien vorgenommen werden. Die Ausmalung zeigt, welch prägendes Element sie für die Wirkung und Atmosphäre des Kirchenraumes hat.
Begonnen wurde im September 1991 mit dem Ausbau des kleinen Kellers unter der Sakristei als Heiz- und Tankraum. Sodann wurde eine Regenwasserkanalisation um die Kirche gelegt, die Außenwärde unter dem Erdreich isoliert und der alte Boden samt Unterbau herausgebrochen. Eine neue Betonbodenplatte mit Feuchtigkeitsisolierung und Wärmedämmung wurde eingebaut. Gleichzeitig wurde ein neues Heizsystem installiert. Über Wärmetauscher wird an 5 Stellen in der Kirche die Luft erwärmt und umgewälzt, so dass eine die Bausubstanz schonende und gleichmäßig verteilte Erwärmung des Kirchenraumes erfolgt. Entsprechend dem Originalzustand wurden wieder Holzpodeste unter den Bänken eingebaut.
Mit viel Sorgfalt wurden die noch im Original vorhandenen farbigen Bleiglasfenster ausgebaut, die Bleiverglasung vollständig auseinander genommen, das Glas vorsichtig gereinigt, fehlende Teile neu gemalt bzw. ergänzt und alles neu verbleit. Die Fenster erhielten neue Rahmenkonstruktionen, aus nichtrostendem Stahl und die Bleiverglasung wurde mit einer Vorverglasung in den Rahmen eingebaut.
Die neugotischen filigranen Maßwerke zeigten viele Stein- und statische Schäden. Sie wurden teilweise auseinander genommen, beschädigte Teile erneuert und mit nicht rostenden Verankerungen wieder zusammen bzw. ins Bauwerk eingebaut. Etliche Sandsteine der Außenfassade, hauptsächlich an den Gesimsen, wurden ausgewechselt. Die Figur an der Turmecke abgenommen, gereinigt und aufgrund des Zustandes mit einer Volltränkung dauerhaft imprägniert. Das Rundfenster im Eingangsgiebel war durch die Witterung sehr zerstört, ebenfalls die Außentreppe. Das Fenstermaßwerk und Stufenanlagen wurden entsprechend dem Bestand mit gelblichgrünem Sandstein erneuert. Die vollkommen verbrauchten Eingangstüren wurden entsprechend dem Original, jedoch in der Holzstärke und Stabilität verbessert, in Eichenholz nachgebaut und unter Verwendung der originalen Beschläge wieder im Bauwerk eingesetzt.
Die Kirche erhielt neue Bänke unter Verwendung der originalen Bankdoggen mit Schnitzereien. Bei der Aufstellung wurde ein wichtiges Element der Architektur, der Mittelgang zwischen den Bänken, wiederhergestellt. Die Sakristeieinrichtung wurde unter Einbeziehung der vorhandenen alten Möbeln ganz erneuert.
Es erfolgte die Neugestaltung des Chorraumes mit dem Wiedereinbau eines Hochaltares, der aus Teilen des noch vorhandenen Seitenaltares hergestellt und mit einem stilistisch passenden Unterbau ergänzt wurde. Der Hochaltar als wichtiges bauliches Element des Chorraumes bildet den Abschluss des Kirchenraumes. Im Hochaltar befindet sich der Tabernakel. Mittelpunkt der Kirche ist der neue Zelebrationsaltar aus farbigem, spanischem Marmor mit kleinen Zierteilen aus Bronzeguß. Der neue Altar ist in seiner Form und Größe auf den Chorraum abgestimmt und fügt sich in die Architektur ein, jedoch mit eigenem Ausdruck. Der neu gestaltete Ambos und das Altarkreuz in Bronzeguss ergänzen das Gesamtbild.
Das originale Turmkreuz wurde aufwendig restauriert und mit einem neuen Wetterhahn versehen, der 42 m über dem Boden anzeigt, woher das Wetter kommen wird.
Der neugotische Originalkreuzweg konnte entsprechend restauriert und wieder an die alte Stelle gebracht werden. Ebenfalls Figuren und kleines Zubehör, insbesondere die Marienfigur, konnten in den Kirchenraum zurückgebracht werden, die im Kirchenspeicher - Pfarrhausspeicher - die Jahre überdauert hatten. Diese Ausstattungsgegenstände runden den Gesamteindruck des Raumes ab.
Der renovierte Kirchenraum vermittelt einen Eindruck von der Gestaltungsvielfalt und der architektonischen Ausdrucksweise bzw. der Sprache der Jahrhundertwende.
Das war die Beschreibung der Renovierung. Es bleibt nur noch hinzufügen, dass nach dem Tod von Pfarrer Franz Steidel, der 1951 die Nachfolge des bei einem Krankenbesuch tödlich verunglückten Pfarrers Joseph Georg Ziegler angetreten hatte und 1984 starb, die Pfarrei Maßweiler sich ihren Pfarrer mit der Nachbarpfarrei St. Margaretha in Thaleischweiler-Fröschen teilt. Dekan Wolfgang Simon übernahm die Pfarrei von 1984 bis 1994. Nach seinem Tod, am 2. Juni 1994 in der Kirche von Maßweiler, nach der Fronleichnamsprozession, wurde im August 1994 die, nach wie eigenständige Pfarrei an Pfarrer Wolfgang Emanuel verliehen.
Am 10.06.1996 entstand die neue Ökumenische Sozialstation Thaleischweiler- Fröschen/Zweibrücken-Land e.V. Als deren Geschäftsstelle wurde das ehemalige katholische Pfarrhaus in Maßweiler ausgewählt, welches sehr renovierungsbedürftig war. Unter der Leitung des Vorsitzenden, Herrn Pfarrer Wolfgang Emanuel, gelang es, der Sozialstation die modernisierten Räumlichkeiten innerhalb nur eines halben Jahres zur Verfügung zu stellen. Die hierzu erforderlichen, sehr umfangreichen Renovierungsarbeiten wurden größtenteils von Helfern aus der katholischen Kirchengemeinde Maßweiler ehrenamtlich ausgeführt.
Seit 2012 befindet sich das Gesundheits- und Pflegezentrum der Ökumenischen Sozialstation Thaleischweiler-Fröschen /Zweibrücken-Land e. V. in 66484 Battweiler, Hauptstraße 15.